Hausbau-Ratgeber
Was kostet ein Haus?
Was kostet ein Haus?
Rund 480.000 bis 650.000 Euro kostet ein Hausbau im Durchschnitt – ausgehend von einer Immobilie mit etwa 130 Quadratmetern Wohnfläche und einem Grundstück von 700 Quadratmetern. Ein genauerer Blick auf die Kosten zeigt jedoch, dass diese stark vom Standort und der Ausstattung der Immobilie abhängig sind. Der folgende Ratgeber zeigt daher, wie hoch die durchschnittlichen Baupreise in unterschiedlichen Regionen ausfallen, wie sich die Kosten im Detail zusammensetzen und wo Einsparpotenziale liegen.
Das Wichtigste in Kürze
- In begehrten städtischen Lagen (beispielsweise in München, Köln oder Hamburg) kann der Gesamtpreis einer Immobilie aufgrund der deutlich höheren Grundstückpreise doppelt oder dreifach so hoch sein.
- Im Schnitt kosten massiv gebaute Häuser in Deutschland ab 250.000 Euro.
- Die Hauptkostenfaktoren von Immobilien sind neben dem Grundstück die eigentlichen Hausbaukosten und die Baunebenkosten (ca. 15 Prozent des Gesamtpreises).
- Bauherren können die Hausbaukosten vor allem durch den Vergleich von Grundstückspreisen, Verzicht auf (unnötigen) Luxus bei der Innenausstattung und Eigenleistungen beim Bau senken.
Das kostet ein Haus im Durchschnitt
Um die eigenen Baukosten kalkulieren zu können, lohnt sich zunächst ein Blick auf den Bundesdurchschnitt. Ausgehend von einer Immobilie mit 130 Quadratmetern Wohnfläche und einem Grundstück von 700 Quadratmetern ergeben sich folgende Werte:
Nach Region
Stark abhängig sind die Baukosten insbesondere vom Standort der Immobilie. Zwar ändern sich hierbei die reinen Hausbaukosten nur um wenige Prozentpunkte, die Grundstückspreise schwanken jedoch enorm. Kostet der Quadratmeter Bauland in Top-Lage in München 2.000 bis 3.000 Euro, sind es in ländlichen Regionen nur etwa 80 bis 150 Euro. Dementsprechend unterscheiden sich hier auch die Kosten für den Hausbau:
Für das exakt gleiche Haus würden Bauherren in Nürnberg also in etwa das Dreifache dessen zahlen, was in ländlichen Regionen beispielsweise in Schleswig-Holstein fällig würde. Die Unterschiede bei den Hausbaukosten ergeben sich insbesondere durch das höhere Lohnniveau in städtischen Regionen bzw. in Süddeutschland.
Tipp: Bauherren können die Baulandpreise in ihrer Region recht einfach ermitteln. Jedes Jahr zum 31. Dezember legen die Städte und Kommunen den sogenannten Bodenrichtwert fest. Dieser gibt an, zu welchem Durchschnittspreis Grundstücke in einzelnen Bezirken bzw. Lagen im vergangenen Jahr veräußert wurden.
Welche Kosten entstehen beim Hausbau?
Um Einsparpotenziale ausfindig zu machen, sollten sich Bauherren detaillierter mit den einzelnen Kostenpunkten auseinandersetzen. So kann beispielsweise der Bau einer Garage schnell bis zu 15.000 Euro kosten, wenn sie massiv gebaut wird. Ein Carport schlägt hingegen nur mit wenigen tausend Euro zu Buche.
Rohbau
Alle Bauarbeiten, die zur Erstellung von Fundament, Außenwänden, tragenden Wänden und Dach benötigt werden, gehören zum Rohbau. Einsparpotenziale für Bauherren bieten sich hier insbesondere bei den verwendeten Materialien. So sind altbewährte Baustoffe wie Ziegel oder Kalksandstein günstiger als Fachwerkwände oder Waschbeton. Die Kosten im Überblick:
Innenausbau
Die Baupreise können insbesondere durch die Qualität des Innenausbaus beeinflusst werden. So gilt grundsätzlich:
- Einfache Ausstattung: 350 bis 450 Euro pro Quadratmeter
- Normale Ausstattung: 400 bis 500 Euro pro Quadratmeter
- Gehobene Ausstattung: 500 bis 600 Euro pro Quadratmeter
- Luxuriöse Ausstattung: 800 bis 900 Euro pro Quadratmeter
Die Kostenpunkte teilen sich insbesondere auf folgende Maßnahmen auf:
Tipp: Durch Eigenleistung können die Kosten des Innenausbaus gesenkt werden. Insbesondere Malerarbeiten oder das Verlegen des Bodens können auch Laien durchführen.
Außenanlagen
Ist der Innenausbau noch absolut Pflicht, unterscheiden sich viele Immobilien mit Blick auf den Außenbereich. Je nach eigenen Ansprüchen können die Kosten zwischen etwa 10.000 und 60.000 Euro schwanken:
Wer zusätzlich noch einen Teich oder gar einen Naturpool im Garten haben möchte, zahlt weitere 3.000 bis 20.000 Euro.
Baunebenkosten
Ins Gewicht fallen zudem die Baunebenkosten, die zwischen 10 und 15 Prozent des gesamten Baupreises ausmachen können. Hierzu gehören:
6 Tipps, um den Hausbau-Preis zu senken
Ab 250.000 Euro kann man eine Immobilie kaufen – in städtischer Lage oft deutlich mehr. Wer seine Kosten reduzieren möchte, sollte die folgenden Tipps beachten:
Wer Eigenleistungen einbringt, kann viel Geld sparen. Aber Vorsicht: Insbesondere bei Arbeiten etwa an der Elektronik oder dem Dach sollten Bauherren nur dann selbst tätig werden, wenn sie über Erfahrung in den Bereichen verfügen. Insbesondere die Errichtung des Gartens oder Innenarbeiten können jedoch auch von Laien übernommen werden.
Die Innenausstattung kann noch einmal enorm viel Geld kosten. Auch hier gilt es, Preise verschiedener Möbelhäuser, Küchenhersteller & Co. miteinander zu vergleichen.
Nicht außer Acht gelassen werden dürfen die Finanzierungskosten. Sie fallen zwar nur zu einem kleinen Teil während der Bauphase an, betragen aber während der Laufzeit der Kredite mehrere zehntausend Euro. Ausführliche Kreditvergleiche helfen Bauherren dabei, günstige Angebote zu finden. So ist es nicht ratsam, das erste Angebot der eigenen Hausbank anzunehmen. Es sollte mindestens ein, am besten sogar zwei vergleichbare Angebote eingeholt werden.
Das Grundstück macht einen Großteil der Baukosten aus. Insofern lohnt sich ein Vergleich der Bodenrichtwerte in verschiedenen Stadtteilen.
Ob das Eigenheim 130 oder 150 Quadratmeter Wohnfläche bietet, macht einen Preisunterschied von 15.000 bis 20.000 Euro aus. Insofern müssen Bauherren die Größe ihrer Immobilie exakt abstimmen. Wie das geht, zeigt dieser Artikel.
Sowohl die staatliche KfW-Bank als auch einzelne Bundesländer fördern den Neubau von Immobilien. Das gilt insbesondere dann, wenn sie sehr energieeffizient sind und die Standards für Energiehäuser erfüllen. Weiterführende Informationen finden Bauherren direkt auf der Seite der KfW-Bank.
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